Oktober 2014 Farbenspiel mit karibischem Flair
Maria Esperanza Arias-Konold leitet seit 8 Jaren die Kunst AG an der Grundschule
Hobby-Künstlerin Maria Esperanza Arias-Konold liebt die Spielerei mit Farbe, Form und anderen Werken. Die 57-jährige Südamerikanerin aus Venezuela lebt seit 19 Jahren in Burgberg, ist verheiratet und beschäftigt sich insbesondere mit der Malerei. Seit 8 Jahren leitet die Hausfrau und Mutter von zwei 17 und 18 Jahre alten Söhnen im monatlichen Rhytmus die Kunst-AG an der Grundschule in Burgberg und vermittelt den Kindern ein sicheres Gefühl mit Farbe und Pinsel umzugehen. Volle Unterstützung erfährt Maria Esperanza Arias-Konold von Rektorin Ursula Barth, aber auch von der Elternschaft. Man schätzt ihr ehrenamtliches Engagement, das den Kunstunterricht in vielerlei Hinsicht bereichert.
Die bekennende Autodidaktin hat ihr Talent von der Mutter geerbt, die ihr die Vielseitigkeit zum künstlelischen Gestalten mit auf Weg gab. "Meine große Leidenschaft ist das Malen und freie Gestalten", gibt die zierliche Frau von der Karibkküste unumwunden zu. Doch in erster Linie liege ihr die Arbeit mit den Kindern sehr am Herzen.
Den Elan und die künstlerischen Ansätze kennt sie aus dem Land der lateinamerikanischen Kultur und möchte das technische Wissen sowie ihre effiziente Kreativität weitergeben. Sie arbeite mit unterschiedlichen Materialien und Techniken. Diese, ihre ganz besondere Art, Kunst zu schaffen und zu erleben sei ihr genauso wichtig wie die Harmonie. Das bringen ihre Bilder, gestaltet in dynamischer Mischtechnik, auch zum Ausdruck.
Auf dem Gelände der Naherholungs- und Freizeitanlage am unteren Stettberg war kürzlich Maria Esperanza Arias-Konold mit den Schülern der Kunst-AG aktiv. Auf Einladung der Dorfgemeinschaft wurde mit bunten Ideen wie Striche, Kreise, Formen, Figuren oder Tupfen die aus Naturholz geschnitzte Wasserspielschlange, am Flachwasser der Hürbe installiert, "verschönert". Die Kinder Robin, Nick, Nana, Jessica, Anita, Jana, Chiara, Anna und Serena konnten mit Dispersions- und Acrylfarben experimentieren, ganz nach ihren Vorstellungen. Am Schluss wurden alle Teilnehmer vom Vorsitzenden der Dorfgemeinschaft Dieter Danzer mit einem kleinen Geschenk belohnt.
Text/Fotos: Lothar Danzer

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August 2014 Kultusminister in Burgberg
Kultusminister Anderas Stoch bei der Naherholungs- und Freizeitanlage - 12. August 2014
Die parlamentarische Sommerpause nutzte Baden-Württembergs Kultusminister Andreas Stoch zu einer Stippvisite ins Hürbetal.
Sowohl die Burgberger Naherholungs- und Freizeitanlage als auch das rund um den Kagberg führende Jakobswegle standen auf seinem
Besuchsprogramm. Den Abschluss bildete eine Einkehr im Hürbener Höhlenhaus mit einem Eintrag ins Gästebuch der Agendagruppe Jakobswegle.
Zusammen mit Mitgliedern aus den SPD-Ortsvereinen Burgberg, Hürben, Sontheim und Giengen sowie einigen Vereinsvertretern
verschaffte sich der Minister einen persönlichen Eindruck von dem, für was sich Menschen in ehrenamtlicher Mission einsetzen. Was am Fuße des Stettbergs mit dem Bau der Naherholungs- und Freizeitanlage geschaffen wurde, ist nach Ansicht Stochs beispielhaft für das Gemeinwohl. Dafür zollte er allergrößten Respekt. Adolf Enderlin von der lokalen Agendagruppe „Jakobswegle“ nahm dann die Teilnehmer mit auf den 4,2 Kilometer langen
Rundweg rund um den Kagberg. Jedes Jahr würden tausende Menschen auf ihrer Durchreise zum Hürbener "Jakobswegle" pilgern, so Enderlin.
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Juli 2014 - Grundschule
Erstklässler der Grundschule Burgberg an der Naherholungsanlage
"Schwimmen und Sinken". Dieses Experiment füllte in den letzten Wochen die Erstklässler der Grundschule Burgberg im Unterrichtsfach Mensch, Natur und Kultur mit großem Interesse aus. Die 12 Buben und Mädchen um ihre Klassenlehrerin Sabine Mader-Betzholz erlernten, dass die Schwimmfähigkeit eines Objektes auch dementsprechende Kriterien erfüllen muss. So wurden aus verschiedenen wasserfesten Materialien wie Holz, Styropor, Eierkartons, Verpackungen und Plastikbechern fantasievolle Gefährte gebastelt und erstmal im Klassenzimmer auf ihre Schwimmtauglichkeit getestet. Kurz vor den Sommerferien 2014 wurden nun die ohne Anweisung experimentierten Boote an der Naherholungs- und Freizeitanlage zu Wasser gelassen. Bald kam bei den Kindern Wetteifer auf. Jeder wollte mit seinem an einer Schnur befestigten "Schiffchen" der Beste sein. Die Burgberger Naherholungs- und Freizeitanlage hat für diesen Zweck ein schwimmbares Flachwasser und ist am unteren Stettberg eine dafür bestens geeignete Adresse. Sie bietet sowohl kleinen wie auch großen Besuchern jede Menge Freizeitspaß.

Text/Foto:db
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Juni 2013 - Kinderfestschild
Die Dorfgemeinschaft hatte angeregt, künftig Hinweisschilder für das Burgberger Kinderfest an den Ortseingängen anzubringen.
Deshalb veranstaltete die Grundschule Burgberg einen Plakatwettbewerb. Die Schüler sollten Plakate zum Kinderfest gestalten, welches am Samstag, 22. Juni, stattfindet.
Das von der Jury ausgewählte Plakat wurde nun an den Ortseingängen von Burgberg angebracht. Die Zweitklässlerin Sarah Fecht (hinter dem Plakat links) gewann den Wettbewerb. Ihr Werk gefiel am besten. Gemeinsam mit der Viertklässlerin Stefanie Gerth wurde das Kunstwerk mehrfach in Originalgröße gestaltet.

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Mai 2013 - Maibaum geschmückt und aufgestellt
Auch heuer steht in Burgbergs Ortsmitte wieder ein Maibaum.
Dem über Jahrzehnte von den Mitgliedern der SAV-Ortsgruppe gepflegten Brauch hat sich nun die Dorfgemeinschaft angenommen und eine bunt geschmückte Birke bei der Finkenstraße aufgestellt. Auch für die Organisation zeichnen die Mitglieder um ihren Vorsitzenden und Stadtrat Dieter Danzer verantwortlich.
Doch bevor der frisch geschlagene Baum aus dem Giengener Stadtwald aufgerichtet werden kann, musste er vorher mit allerlei bunten Stoffbändeln geschmückt werden. Diese Arbeit wurde von einigen Damen der Dorfgemeinschaft übernommen, bevor Mitglied Karl-Heinz Maier mit Hilfe seinem Bagger den Baum in der Erde festverankerte.
Das Ergebnis konnte sich bei der Maibaumfeier am 30. April sehen lassen.
Der Musikverein, der Chor der Gesang- und Theatervereinigung, der Turnverein und die Grundschule umrahmten die Feier, die ein Zeichen dörflicher Gemeinschaft zum Ausdruck brachte. Oberbürgermeister Gerrit Elser begrüßte die Besucher und ging auf die Bedeutung und Tradition der Maibaumaufstellung ein. Auch die Feuerwehrabteilung Burgberg war im Einastz:Die Blauröcke sorgten sich um die Verkehrssicherheit. Im Anschluss fand auf dem Stettberg die Walpurgisnacht mit den Burgberger Dorfhexen statt.
Maibaum 2013
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Juli 2012 - Burgberger Dorffest
Burgberger Dorffest am 14. und 15. Juli 2012:
Premiere bei der Reithalle
Es war sicher keine leichte Entscheidung, das 27. Burgberger Dorffest in neuer Umgebung zu feiern, aber schlussendlich wollten die Festvereine nicht schon wieder im Regen stehn. So wie in den letzten beiden Jahren, als die Veranstaltungen im Dorfzentrum regelrecht ins Wasser fielen. Jetzt hofft man bei und wenn die Witterung nicht mitspielt in der Reithalle, die Lösung gefunden zu haben.
Am Wochenende jedenfalls hatt's schon mal geklappt.
Angesichts der schlechten Wetterprognosen, die eher zu einem Herbstanfangs- als zu einem Sommerfest passten "können wir mit dem zweitägigen Festverlauf durchaus zufrieden sein", so das Resümee vom Vorsitzenden Georg Mehrsteiner. Vor Festbeginn am Samstagabend waren es die Böllerschützen vom Schützenverein, die mit ihrem lauten Knall die letzten Wolken vertrieben. Die Sonne tauchte das Areal zwischen der Reithalle und dem Hürbebach in strahlendes Licht und sorgte für angenehme Temperaturen. Stadtrat Rudolf Boemer stach das erste Faß an und die "Stutfeld Musikanten", eine sechsköpfige Gruppe aus dem benachbarten Bachtal, sorgte mit bekannten Melodien aus dem volkstümlichen Bereich für gute Unterhaltung. Für Essen und Trinken hatten die fleißigen Vereinsmitglieder bestens gesorgt. Insgesamt waren an die 90 Helfer im Einsatz.
Schweres Gewölk und zwischendurch immer wieder Regenschauer ließen dann am Sonntagmittag kein Feiern unter freiem Himmel mehr zu. So kam die Reithalle zu ihrer Dorffestpremiere. Dort wo sonst die Reiter mit ihren Pferden ihre Hallenrunden drehten wurde mit der Musikkapelle des Musikvereins Burgberg unter der Leitung von Roland Schade weitergefeiert. Zwischen den Darbietungen der Turnvereinsjugend ging auch ein herzlicher Dank an den Reit- und Fahrverein Burgberg für die Bereitstellung der Reithalle, ebenso an die Besucher, die das "Projekt Defibrillator" durch eine Spende unterstützten.
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April 2012 - Maibaum aufgestellt
Der Maibaum steht. Dieses Jahr ist der Baum ein besonders schönes Exemplar. Wenn der Mai auch so schön wird,
kann sich niemand beschweren. Die vielen Helfer unter der Leitung von Hubert Ludwig können zufrieden sein.

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April 2012 - Ade, Tante-Emma-Laden
Noch sind Lebensmittel, Waschpulver und frische Blumen zu haben. Aber die Regale leeren sich und werden auch nicht wieder aufgefüllt. Denn Willi und Hildegard Rembold schlossen im April 2012 ihr Gemischtwarengeschäft am unteren Stettberg.
Und damit verschwindet in Burgberg mit seinen derzeit 1711 Einwohnern der letzte Tante-Emma-Laden. So gehört wieder ein kleiner Teil im Giengener Ortsteil der Vergangenheit an. Außer Lebensmittel hatte das Geschäft Textilien, Kurzwaren, Hartwaren und Illustrierte im Angebot.
40 Jahre konnte man in dem Dorfladen auch Lotto spielen. Einige Jahre war die Postfiliale hier angesiedelt.
Lebensmittelläden dieser Art, von denen es einmal 13 Stück in Burgberg gab, gehören der Vergangenheit an. „Unsere Traditionen sterben langsam“, sagte kürzlich eine betagte Mitbürgerin und dazu zählen nicht nur für sie auch die Tante-Emma-Läden in den ländlichen Gemeinden. Dass sich der Wandel der Einkaufsmöglichkeiten auch in Burgberg schon längst vollzogen hat, ist hinlänglich bekannt. Viele Einwohner, insbesondere der älteren Jahrgänge, tun sich damit aber recht schwer. Das Lebensmittelgeschäft Rembold war die letzte Einrichtung dieser Art. Es schreibt eine lange, fast 110 Jahre lange Ladengeschichte. Margarethe Lehner führte bereits seit 1904 ein kleines Lebensmittelgeschäft an der heutigen Ritterstraße. 1931 übernahm Bäckermeister Matthias Rembold mit seiner Frau Barbara den Laden, gekoppelt mit einer neu gebauten Bäckerei. Ab 1956 führte der älteste Sohn Bruno die Bäckerei. 1961 folgte dann auf der anderen Straßenseite der separate Neubau eines für die damalige Zeit ansprechenden Selbstbedienungsladens, den seit 1969 der jüngste Sohn Willi mit seiner Frau bis zum heutigen Tag führt. Der heute 71-jährige Ladeninhaber, der mit 14 Jahren eine kaufmännische Ausbildung absolvierte, hat zusammen mit seiner Frau Hildegard fast sein ganzes Leben hinter der Ladentheke verbracht. Täglich 15 Stunden Arbeit, kaum ein Urlaub und sehr wenig Freizeit waren normal, erzählt Rembold. „Aber wir haben das sehr gern gemacht.“ Auch sein Angebot, den älteren Kunden ihren Einkauf vor die Haustür zu bringen, war ein besonderer Service, der ihm viel Sympathie einbrachte. Schweren Herzens nehmen die Rembolds nun Abschied von ihrem mit viel Liebe und großem Engagement geführten Familienbetrieb. Die Geschäftsräume sollen, so Rembold, zu Wohnungen umgebaut werden.
Text und Bild Lothar Danzer

Willi und Hildegard Rembold: "Der Laden war immer das Herzstück unserer Nahversorgung".
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40 Jahre Eingemeindung -- 1972 - 2012
Eigentlich hatten die Einwohner von Burgberg nicht so recht glauben wollen, dass sie einmal ihre Eigenständigkeit
verlieren könnten. Doch auch die Bewohner zwischen Schloss- und Stettberg konnten sich der Gebiets- und
Verwaltungsreform zu Zeiten der Großen Koalition unter Ministerpräsiden Dr. Hans Filbinger (CDU) und Innenminister Walter Krause (SPD) nicht entziehen.
So wurde Burgberg am 1. April 1972 in die Stadt Giengen eingemeindet.
Es war für die damals 1900 Einwohner zählende Gemeinde Burgberg mit ihrem seit 1957 amtierenden Bürgermeister
Hans Eberhardt nicht einfach, eine „zum Wohl der Zukunft“ wichtige Entscheidung zu treffen. Auch die meisten Gemeinderäte standen der Reform anfangs kritisch gegenüber. Sehr gerne hätte der Ort an der Hürbe seine Eigenständigkeit behalten. Schon allein deshalb, weil die Gemeinde gut aufgestellt war und keinerlei Probleme hatte. Man war weit entfernt von der einst bitteren Armut der Altvorderen. Früher waren die Endschuhflechter, Pferdehändler, Korbmacher, Hausierer, Musikanten und Schauspieler, die als fahrendes Volk ihr Auskommen verdienten, vielerorts als gesellschaftliche Außenseiter diskriminiert worden.
Und nun wurde der Gemeinde, in der man bis Mitte des 20. Jahrhunderts mitunter Jenisch „diberte“, also ein Heiratsantrag gemacht.
War man darüber glücklich? So ganz einig sind sich die Burgberger darüber auch heute noch nicht. Denn die „Oberberger“, ein zugegeben eigenwilliger Menschenschlag, der in früherer Not beispielhaft zusammengehalten hatte, hatten ihren Stolz. Versuche eine Verwaltungsgemeinschaft mit Hermaringen und Hürben auf den Weg zu bringen, führten zu keinem Ergebnis. Die Menschen im Geburtsort der Gräfin Maria von Linden mussten aber eine Entscheidung treffen. Man konnte sich nicht mit Verlegenheitslösungen widersetzen, zumal durch die freiwillige Eingemeindung die Stadt Giengen mit ihrem Bürgermeister Walter Schmid von den zugesagten
Sonderzuschüssen des Landes profitieren sollte.
Nach einer Bürgeranhörung am 27. Februar 1972, an der sich 926 Burgberger beteiligten, stimmten 480 für einen Anschluss an Giengen. Für diejenigen,
denen dieses Ergebnis schwer im Magen lag, büßte die kommunale Selbstverwaltung an Bürgernähe ein, hieß es damals. Die Gemeindepolitik sei jetzt außen vor. Auch die Einführung einer Ortschaftsverfassung mit der Möglichkeit zur Bildung eines Ortschaftsrates wurde bemängelt. Am 10. März 1972 beschloss Burgbergs Gemeinderat schließlich den Anschluss an Giengen ganz offiziell. Die Gemeinderäte Erwin Kling, Hans Schneider und Heinrich Weiß vertraten im neuen Gremium die Burgberger Interessen. Hans Eberhardt wurde zum Stadtkämmerer, 1989 zum Ersten Beigeordneten gewählt.
1975 wird das Eingemeinungsversprechen, eine neue Turn-und Festhalle (seit 2002 Maria-von-Linden-Halle) zu bauen, eingeweiht. 1977 wählte die Gesamtstadt Siegfried Rieg zum Bürgermeister. 1979 wird die gemeinsame Hauptschule Burgberg/Hermaringen und die Oberstufe der Sonderschule in die Schwageschule nach Giengen integriert. 1982 erfolgte der Anschluß ans Gasnetz, 1984 wird ein neues FFW-Gerätemagazin gebaut und mögliches Baugelände erschlossen. Clemens Stahl gewinnt 2001 die Oberbürgermeisterwahl. Eine dringende Notwendigkeit war die im Jahre 2002 neu eingeweihte Aussegnungshalle auf dem örtlichen Friedhof. Weitere Erneuerungen und Verbesserungen der Infrastruktur, aber auch das Engagement der Bürgerschaft ist positiv hervorzuheben. Man denke nur an die Renovierung der alten Grob- und Mahlmühle (2007) mit dem 6 m großen und von 42 Schaufeln bewegten Wasserrad, das mit Hürbewasser angetrieben wird. Auch der angrenzende Gemeindestadel bekam ein eigenes Gesicht und wurde zu einem kulturell und gastronomisch genützten Gebäude umgebaut. Vom Schwäbischen Albverein und der Dorfgemeinschaft wird 2011 eine Naherholungsanlage am unteren Stettberg gebaut. Allemal Ziele touristischer Anlaufstellen, wovon nicht nur der Ortsteil Burgberg mit seiner traditionsreichen Ortsgeschichte sondern die gesamte Stadt Giengen und selbst der Kreis Heidenheim profitiert. Ein gesellschaftlicher Höhepunkt waren zweifelsohne die 800-Jahr-Feier der Gemeinde im Jahre 2009. Mit vielen Gästen aus nah und fern feierte der Teilort mit einem nie dagewesenen Veranstaltungsprogramm diesen historischen Geburtstag.
Viele zukünftige Aufgaben und Entscheidungen die den Teilort Burgberg betreffen stehen auf der Warteliste. Was wird z. B. aus dem alten Rathaus? Wie geht's bei der Verkehrsführung, durchstich der Finkenstraße oder der Entlastungsspange weiter? Bei der zum 1. Januar 1999 erhobenen Großen Kreisstadt Giengen mit ihrem heutigen Oberbürgermeister Gerrit Elser ist Sparen angesagt. Eine schlechte Finanzsituation und schlechte Wirtschaftsaussichten örtlicher Unternehmen verhindern derzeit notwendige Investitionen. Sorgen macht man sich in Burgberg um die rückläufigen Einwohnerzahlen. Das Problem betrifft nicht nur den Kindergarten und die Grundschule, auch den Vereinen und Organisationen fehle der Nachwuchs. Der demografische Wandel, und die Neuorientierung junger Menschen (z.B. Arbeitsplatz, Studium usw.) macht sich hier bemerkbar. Seit dem höchsten Stand von knapp über 2000 Mitbürgern im Jahre 1992 waren in Burgberg zum Jahresende 2011 noch 1711 Einwohner registriert.

Burgbergs Gemeinderäte beim Kinderfestzug 1971. Zweiter von rechts Bürgermeister Hans Eberhardt.
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Mai 2012 - 30 Jahre Mariengrotte
Ein kleiner brachliegender Steinbruch am Eingang zur Wasserstraße, zählte über Jahrzehnte hinweg nicht gerade zu den schönen Seiten von Burgberg. Als Anfang der 1980er Jahre der Gipser Josef Danzer mit Pfarrer Josef Wührl die Idee hatten, hier eine Mariengrotte zu bauen änderte sich das. Am 9. Mai 1982 wurde die prägnante Gebetstätte eingeweiht. Seit nunmehr 30 Jahren fällt den Vorbeigehenden das am unteren Stettberg liegende Kleinod ins Auge und prägt ein wunderbares Bild in die herrliche Landschaft.
So um das 19. Jahrhundert werden die Natursteinvorkommen (Jura) rund um Burgberg auch zum Häuser- und Straßenbau genützt. So entstand nach einer Überlieferung der Steinbruch am steilen Stettberghang. Im alten Burgberger Ortskern, insbesondere an der Wasserstraße und im Winkel findet man heute noch Häuser, deren Grundmauern auf Naturjurastein gebaut sind. Verwendung fand das Steinmaterial auch zur Instandhaltung und Beschotterung der Ortstraßen und Wege. Wer zu jener Zeit lebte, hat so manchmal die Steinklopfer auf den Steinhaufen gesehen.
Mit freundlicher Genehmigung der Gemeindeverwaltung durfte bis anfang der Fünfzigerjahre aus dem alten Steinbruch noch Material gebrochen werden. Dann wurde der Steinbruch endgültig geschlossen. In den Folgejahren traf man jetzt vermehrt die örtliche Jugend beim Klettern, beim Versteckspiel oder einfach beim Suchen nach besonders geformten Steinen an. Der Steinbruch war das ideale Terrain für Hobby-Paläontologen und Fossilien-Schatzsucher. Aber auch wilde Schuttablagerungen gehörten dazu. Verbrannte Autoreifen, stinkender Müll und Bauschutt lösten beim Anblick des stillgelegten Steinbruchs keine Begeisterung aus.
Glücklicherweise endete dieser sich unschön entwickelte Platz mit dem Bau der Mariengrotte. Der Ideengeber für dieses Unterfangen war Josef Danzer. Er fand bei Pfarrer Josef Wührl gleich ein offenes Ohr und beide waren überzeugt, dass angesichts der Lage und des Felseneinschnittes eine Grotte sich wunderbar in den Stettberg bauen ließe. Ohne zu zögern machte man sich im Herbst 1981 voller Tatendrang an die Arbeit. Ohne Baugenehmigung durch die Stadt Giengen und ohne weitere Zusagen mussten die ersten Arbeiten eingestellt werden. Es wurde schon über einen Rückbau diskutiert. Doch Pfarrer Josef Wührl, der 1994 verstorben ist, setzte für den Weiterbau alle erforderlichen Hebel in Bewegung und bekam einige Monare später grünes Licht, den Bau fertigzustellen.
Josef Danzer erzählte uns, dass er in Günther Murg, Xaver Löffler, Karl Trittentaler, Fritz Moser u. a. Helfer an seiner Seite hatte. Einen nicht ganz unbedeutenden Beitrag leistete auch Luitgard Schwenk. Für das auch von der Bevölkerung unterstützte Projekt, musste viel loses Gestein, Geröll und Schutt erst mal aus dem Fels abtransportiert werden, bevor die Arbeit mit dem Presslufthammer, dem Pickel und der Schaufel beginnen konnte. Das Baumaterial wurde von privater Seite und von örtlichen Firmen gespendet.
Am Sonntag, 9. Mai 1982 war es dann soweit. Unter großer Anteilnahme der Gläubigen umrahmte die Blaskapelle des Musikvereins, der Kirchenchor und Fahnenabordnungen der Vereine die Einweihungsfeier. Über der Terassenförmig angelegten Anlage strahlt das Gebilde der Muttergottes Maria. Ihre anziehende Wirkung hat sich in ihrer jetzt 30-jährigen Geschichte zu einem "kleinen Wallfahrtsort" entwickelt. Maria, am Weg in's Hürbetal und eingebunden in die im vergangenen Jahr neu angelegte Naherholungs- und Freizeitanlage vermittelt die Botschaft des Glaubens. Der Besucher findet ein Stück Geborgenheit abseits vom Autoverkehr und umgeben von Fauna und Flora des Hürbetals. Wenn die Wiesenblumen im Hürbetal blühen pflückt so mancher gern einen kleinen Strauß und legt ihn zu Füßen der Gottesmutter. Die Maiandachten mit vertrauten Marienliederen, Rosenkranzandachten im Oktober und ebenso stattfindende Lichterprozessionen zur Grotte drücken die Verehrung für die Mutter des Herrn aus.
Für die Pflege brachte sich von anfang an bis ins Jahr 2001 Luitgard Schwenk mit großem Engagement ein. Die motivierte Katholikin, die auch andere freiwillige Dienste als Rosenkranz-Vorbeterin, Lektorin und Botin für die Kirchengemeinde leistete, fand viel Zustimmung für ihre Arbeit. Keine Zustimmung bekam sie, die unter ihrer Regie an der Grotte installierten Hirtenkinder samt einem Engel. Die im April 2001 durchgeführte und gutgemeinte Aktion nahm ein unrühmliches Ende. Ihre selbst bezahlten im Marmorguss hergestellten Plastiken mussten nach einer Entscheidung des Kirchengemeinderates wieder entfernt werden. Grund: Scheinbar gab es keine klare Absprache. Die unüberbrückbaren Meinungsverschiedenheiten waren geprägt von Schmerz, Tränen und bitterer Enttäuschung.
Heute sind es Mitglieder des Kirchengemeinderates, Freunde und Helfer, die sich für die Erhaltung der Mariengrotte einsetzen. Im Jahre 2009 musste durch witterungsbedingte einflüsse die Grotte recht aufwändig saniert werden. Die Kosten wurden über Spenden finanziert. Von grobem Vandalismus blieb der Rosenkranzort bisher glücklicherweise verschont. Von kleineren Sachbeschädigungen und den Hinterlassenschaften frei laufender Hunde abgesehen war die Entwendung der Marienkrone samt dem Rosenkranz schon ein starkes Stück. Sie sind bis heute nicht wieder aufgetaucht. Am Sonntag, 13. Mai soll mit einer feierlichen Maiandacht und einem anschließenden Festle bei der Grotte das 30-jährige Bestehen des "kleinen Wallfahrtsortes" gefeiert werden.
Text/Fotos: Lothar Danzer

1981 baute Josef Danzer mit einigen Helfern die Mariengrotte am Fuße des Stettbergs.

Über der Terassenförmig angelegten Anlage strahlt das Gebilde der Muttergottes Maria.
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Januar 2012 - Ehrung für Jakob Wimmer
Traditionell werden beim Neujahrsempfang Bürger ausgezeichnet, die sich in besonderer Weise um die Stadt verdient gemacht haben.
So auch gestern, als Oberbürgermeister Gerrit Elser dem Burgberger Jakob Wimmer die goldene Ehrenamtsnadel überreichte. Er erhielt
die Ehrung für seine Idee, für die Planung und seinen unermüdlichen Einsatz zur Realisierung einer naturnahen Freizeitanlage am Fuße des Stettbergs.
Laudatio zu Jakobs Ehrung
Viele Mitbürger engagieren sich bei ehrenamtlichen Tätigkeiten in Vereinen, Hilfsorganisationen und Kirchen, aber nicht zuletzt auch bei Projekten in der Natur. Die Mitglieder der Schwäbischen Albvereinsortsgruppe und der Dorfgemeinschaft Burgberg e.V. zählen dazu und haben es im vergangenen Jahr geschafft, ein 1800 Quadratmeter großes Wiesengrundstück am unteren Stettberg zu einer wunderschönen Naherholungs- und Freizeitanlage umzugestalten.
Die vollauf gelungene Anlage ist der Idee und dem unermüdlichen Einsatz von Jakob Wimmer zu verdanken. Der Burgberger Naturschutzwart hat diesem Projekt seinen Stempel aufgedrückt - mit viel Übersicht und fachlicher Kompetenz. Ein Experte, der anfänglich aufkommende Kritik, ob das Werk auch Gelingen könnte, nachweislich widerlegte.
Jakob Wimmer, Jahrgang 1937 wurde nach seiner Schulzeit zum Fließenleger, später zum Bautechniker ausgebildet und ist seit seiner frühesten Jugend mit der Natur eng verbunden. Das muss er wohl von seinem Onkel geerbt haben, der bis ins hohe Alter als Baumwart eine bekannte Persönlichkeit war. Ein Engagement, das auch Jakob Wimmer auszeichnet.
Insgesamt wurden von der Projektgemeinschaft an die 1200 freiwillige Arbeitsstunden geleistet. 35 000 Euro mussten dafür aufgebracht werden. 55 Prozent kamen aus dem LEADER-Fördertopf, Zuschüße aus der Sparkassen-Bürgerstiftung, ein Großteil des Festbuchgewinnes "800 Jahre Burgberg", eine Spendenaktion und eine erfolgreiche Benefizveranstaltung mit dem Musikverein Burgberg trugen die Finanzierung. Dazu zählen auch städtische Verwaltungsleistungen.
Jakob Wimmer, Familienvater und mehrfacher Großvater hat diese Ehrung verdient. Er hat Beachtliches geleistet, mit Mut zum Risiko, zum Wohle der Natur und zum Wohle von uns allen. Die Anlage nahe der Mariengrotte zählt zu einem sehr schönen Abschnitt im Hürbetal. Ein ideales Gelände für Erholungssuchende, Naturliebhaber und für Familien mit Kindern.
